Chronik 2011


Freie Presse vom 11.01.2011
Rezension des Neujahrskonzertes vom 8. Januar 2011

Chorsänger mimen Opern-Solisten

VON ROLF PAUSCH
BAD SCHLEMA - Sehr gute Solisten, allen voran die quicklebendige Sopranistin Jeanette Oswald von der Staatsoperette Dresden, haben beim Neujahrskonzert für stimmlichen Glanz gesorgt. Die Kammerphilharmonie „Miriquidi", der Silberbachchor Bad Schlema und die Vogtländische Chorgemeinschaft hatten 25 Musiknummern zu bestreiten. Und unüberhörbar war wie immer, dass ein Profi für die Gesamtleitung den Hut auf hat. Musikdirektor Reinhardt Naumann sorgte im ersten Teil des Programms dafür, dass nicht nur ein Spaßprogramm zum Mitklatschen über die Bühne ging. Einer der Höhepunkte war der Walzer aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin", dem Chor und Orchester das nötige Großformat verliehen. Die Schülerin Josephine Hoffmann aus Döbeln spielte auf einem Sopranino, einer Blockflöte in der Höhenlage der Piccoloflöte. Die Schülerin erfreute mit zwei Sätzen aus einem Concerto von Vivaldi und bekam viel Beifall. Eine Überraschung war auch der Tenor Juri Svatenko vom Landestheater Halle. Als Nemorino in Donizettis „Der Liebestrank" ließ er stimmstark einen der großen Tenor-Hits erschallen. Ein kaum glaubwürdiges Wagnis gingen zwei Chormitglieder als Opernsänger ein, indem sie sich solistisch als schlitzohriger Heiratsvermittler Kezal und verliebter Hans vor das Publikum wagten. Das Duett „Weiß ich doch eine, die hat Dukaten" aus Smetanas „Die verkaufte Braut" brachten Wolfgang Thoß und Johannes Richter mit kleinen Stimmen, viel Spiellust und Mut recht ordentlich auf die Bühne. Der ehrgeizige Reinhardt Naumann lässt nichts unversucht, fast Unmögliches in die Tat umzusetzen. Nur durch ihn haben die Neujahrskonzerte eine solche Größenordnung erreicht. Bariton Götz Schneegaß sang mit Jeanette Oswald eine große Szene aus Lortzings „Der Waffenschmied". In Leroy Andersons witzigem Stück „The Typewriter", das einmalig in der Musikgeschichte ist, bediente Reinhardt Naumann munter rasselnd die Schreibmaschine. Die Bad Schlemaer Karo-Dancers zeigten zu Paul Linckes „Berliner Luft" und Offenbachs Can-Can aus „Orpheus in der Unterwelt" prächtig kostümiert viel Schwung. So blieben auch die Augen bei der Sache.


Erfolgreiches Benefizkonzert in Bad Schlema

Am Sonntag, dem 22. August um 13.00 Uhr kamen Mitglieder des Silberbachchores und der Vogtländischen Chorgemeinschaft auf Anregung von Reinhardt Naumann zu einer spontanen Spendenaktion vor dem Eingang des Kurbades zusammen. Mit einigen musikalischen Beiträgen wurden die Anwesenden auf das Anliegen der Veranstaltung eingestimmt: Spenden zu sammeln für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan. Es kam immerhin die Summe von 350.00 € zusammen, welche umgehend auf das Konto der Hilfsorganisation „World Vision“ überwiesen wurde. An dieser Stelle noch einmal Dank an alle Passanten und Chormitglieder für ihre Hilfsbereitschaft.